Was ist der Sabbat?

Sabbat hat die Bedeutung von Ruhe, Abschluss. Wie Gott nach seinem Sechstagewerk am siebten Tage ruhte, so sollen auch alle Menschen an diesem Tag von jeder Arbeit frei sein – ausgenommen, dass man jemandem in Gefahr helfen muss. Im jüdischen Leben hat der Sabbat eine überaus große Bedeutung. Die Feier des Sabbat beginnt am Freitagabend, nach jüdischer Zählung dem sechsten Tag der Woche, bei Einbruch der Dunkelheit und endet am Samstagabend zur selben Zeit.

Zum Begehen des Sabbats gehören bestimmte häusliche Bräuche und der Besuch des Gottesdienstes. Auch die Jüdische Küche ist durch den Sabbat und das Verbot, Feuer zu entzünden, stark beeinflusst; dadurch entstanden nämlich viele Speisen, die vor Beginn des Sabbats auf ganz kleiner Flamme aufgesetzt werden und dann sehr lange und langsam vor sich hin kochen.

Im jüdischen Haushalt wird zum Sabbat der Tisch besonders festlich geschmückt; Blumen verschönern ihn. Zwei Kerzen stehen auf dem Esstisch. Zu Beginn des Sabbats entzündet vor Sonnenuntergang die Frau (oder in liberalen oder Singlehaushalten auch der Mann) feierlich die Kerzen.

Nach dem abendlichen Gottesdienstbesuch findet eine besondere Zeremonie statt, der Kiddusch. Bei diesem wird ein Becher Wein mit einer gesungenen Lobpreisung gesegnet, dann dankt man Gott für den Sabbat und trinkt von dem Wein. Anschließend werden zwei Brotlaibe, die Challah, gesegnet, und alle essen etwas Brot.

Ein weiteres Charakteristikum des Sabbats sind bestimmte Lieder (Smirot), die im allgemeinen nach dem Essen gesungen werden. Eine Besonderheit der Gottesdienste und privaten Gebete am Sabbat ist, dass einige der sonst im Hauptgebet enthaltenen Bittgebete nicht gesprochen werden – der Sabbat ist ein Vorgeschmack auf die Freuden im Jenseits, und an ihm braucht man sich um nichts zu sorgen, sondern kann auf die Fürsorge Gottes vertrauen.

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