Zu den kleineren Gruppen im Islam zählen die Alewiten, die im 13. Jahrhundert in der Türkei aus dem schiitischen Islam hervorgegangen sind. Die wichtigste religiöse Gestalt ist für sie nicht Mohammed, sondern sein Vetter Ali, nach dem sie sich auch Alewiten nennen. Ihre religiöse Praxis ist weniger streng als die der Schiiten, und sie gelten daher wegen ihres weltlich-liberalen Denkens bei vielen orthodoxen (streng gläubigen) Muslimen als „Ketzer“.
Der Name „Alewiten“ stammt von dem arabischen Wort „Alawiyun“, das sich auf die Beziehung der Gruppe zu Ali, dem Cousin und Schwiegersohn des Propheten Muhammad, bezieht. Alewiten glauben, dass Ali der rechtmäßige Nachfolger Muhammads als Kalif war und dass seine Nachkommen eine besondere spirituelle Verbindung zu Gott haben.
Alewiten unterscheiden sich in einigen Hinsichten von anderen schiitischen Gruppen. Sie haben eine besondere Anbetung von Ali und anderen Mitgliedern der Familie Muhammads und haben eine Reihe von speziellen Riten und Bräuchen, die sie von anderen muslimischen Gruppen unterscheiden. Alewiten sind auch für ihre Toleranz gegenüber anderen Religionen und ihre Integration in die Gesellschaft bekannt.
Alewiten haben im Laufe der Geschichte viele Verfolgungen und Diskriminierungen erfahren, insbesondere in Ländern, in denen sie eine Minderheit darstellen. In den letzten Jahren haben sie im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Syrien besonders unter der Gewalt und den Repressionen der Regierung gelitten.