Wie war Jesus als Kind?

Er war äußerst aufgeweckt und lernbegierig. Anders ist nicht zu erklären, dass sich der frühere gelernte Handwerker bei Streitgesprächen mit Schriftgelehrten als sehr vertraut mit den heiligen Schriften und dem Religionsgesetz (Halacha) erwies. Die mehrmals ehrfurchtsvolle Anrede „Rabbi“ (mein Meister), wie sie in der Bibel überliefert wird, spricht ebenfalls dafür.

Bis auf Lukas machen die Evangelien keine Angaben zu Jesu Jugendzeit. Nach Lk 2,46  beeindruckte er die Toralehrer schon mit zwölf Jahren mit seiner guten Bibelkenntnis. Diese erwarben sich Kinder ärmerer jüdischer Familien, die keine Schriftrollen besaßen, durch regelmäßigen Besuch einer Synagoge. Nur dort konnten Toraschüler auf dem Land damals auch lesen und schreiben lernen. Dass Jesus lesen konnte, legt Lk 4,16 nahe: Danach las er in der Synagoge von Nazaret aus der Tora vor, bevor er sie auslegte. Auch nach Mk 6,2  predigte Jesus dort; jedoch betont das älteste Evangelium gerade, dass die Hörer Jesus das Predigen nicht zutrauten und dieses sich von der traditionellen Schriftauslegung unterschied. Ähnlich wunderten sich die Hörer in Joh 7,15: Wie kann dieser die Schrift verstehen, obwohl er es nicht gelernt hat?

Aus den Evangelien der Bibel geht hervor, dass Jesus schon als Kind außergewöhnlich intelligent und lernbegierig war. Er war in der Lage, die heiligen Schriften der Juden gut zu verstehen und sich in religiösen Streitgesprächen mit Schriftgelehrten behaupten zu können. Diese Fähigkeiten legen nahe, dass Jesus bereits in früher Jugend eine gründliche Ausbildung in den jüdischen Gesetzen und Traditionen erhalten hat.

Das Evangelium nach Lukas gibt an, dass Jesus schon mit zwölf Jahren die Toralehrer in der Synagoge beeindruckt hat, indem er seine Kenntnisse der heiligen Schriften zeigte. Auch in späteren Jahren hat Jesus in der Synagoge gepredigt und die Schrift ausgelegt, was darauf hindeutet, dass er gut lesen und schreiben konnte.

Obwohl wir nur wenig über Jesu Jugendzeit wissen, deuten die Evangelien darauf hin, dass er schon früh ein tiefes Verständnis für die jüdischen Gesetze und Traditionen hatte und dass er als junger Mann in der Lage war, seine Gedanken und Ideen klar und überzeugend zu vermitteln.

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